VERLAGSBUCHHANDLUNG
GEORG REIMER IN BERLIN
W. 35. LÜTZOWSTRASSE 107-8, 5. November 1902.
Hochverehrter Herr Professor!
Ich danke Ihnen für Ihren auf all meine Wünsche so freundlich eingehenden gestrigen Brief von Herzen. Aber auch mit etwas scheuem Gewissen deshalb, weil ich bezüglich des Porträts für dasjenige optiere, was Ihnen auf’s Neue Mühe macht.
Das Medaillenbild nämlich, so gut und wahr es ist, entbehrt des Auges und der Sprache.
Das Conterfei mit der Zeitung ist lebendig und ausdrucksvoll, dabei künstlerisch in der Topik. Es hatte beim ersten Sehen vor einem halben Jahr ganz besonders gut gefallen. Aber für unseren Zweck müßte es erheblich vergößert werden und würde dadurch an Schärfe verlieren.
So bitte ich dann recht schön, Sie möchten || Herrn Haack noch eine Aufnahme gewähren und Herr Haack möchte dazu ein Format wählen, das eine geringe Verkleinerung erlaubt.
Von dieser Aufnahme erhielte ich dann gerne zwei Negative.
Ihre gestrige Mittheilung bezüglich der „Principien der Generellen Morphologie“ habe ich mit Freude und Dankbarkeit gelesen. Wann immer Sie den Augenblick für gekommen erachten, erwarte ich Ihr Signal.
In ehrerbietiger Zuneigung
Ihr Walter de Gruyter.