Heimendahl, Alfred

Alfred Heimendahl an Ernst Haeckel, Crefeld, 15. Februar 1909

ALFRED HEIMENDAHL

CREFELD, 15/2. 1909.

Hochverehrter Herr Professor!

Es ist mir ein Bedürfnis an dem heutigen Tage auch Ihrer zu gedenken und sprechen meine Frau Kinder & ich Ihnen zum morgigen Geburtstage die allerherzlichsten Glückwünsche aus. Wie oft bringen nicht die Zeitschriften, Monismus u. a. Nachrichten über Ihre so sehr geschätzte Persönlichkeit, ebenso oft sprechen meine Frau und ich über die seltenen Stunden, die wir mit Ihnen in Wildungen verleben durften, wo Sie sich in so liebenswürdiger Weise unserer widmeten. Bekamen wir beide doch hier die für uns so sehr tiefeingrei||fende Anregung zu einer Weltanschauung, in die wir uns immer mehr vertieft haben, und die uns des Lebensrätsel mehr lösst, als wie die dogmatisch christliche Lehre, die den Menschen nicht weiter bringt und nur zu inneren Zerwürfnissen Veranlassung giebt. –

Wie gerne hätte ich meinen Kindern gewünscht Schüler Ihrer Persönlichkeit und Vortrags werden zu dürfen. Möge Sie die Vorsehung noch recht lange gesund und frisch erhalten, sodass Sie sich noch viele Jahre des Fortschrittes Ihrer der Menschheit Klarer offenbarten neuen Weltanschauung erfreuen können.

Gerne hoffend, dass Sie sich meiner noch ein Kleinwenig entsinnen werden begrüsst Sie mit vorzüglichster

Hochachtung

Alfred Heimendahl &

Familie

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
15.02.1909
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 42321
ID
42321