Gelzer, Heinrich

Heinrich Gelzer an Ernst Haeckel, Jena, 11. Juli 1892

Jena, 11/VII 1892

Hochverehrter lieber Herr Kollege!

Stintzing theilt mir mit, daß die Reisegenossen unter Ihrer Leitung den für die Zeitung bestimmten Bericht für die Jenaerin ausarbeiten u. daß ich auch kommen solle, was ich natürlich sehr gerne thue. Er hat als Zeit Dienstag Morgen 7 oder 8 Uhr genannt. (8 Uhr habe ich Vorlesung).

Gestatten Sie daß ich folgendes || Ihnen unterbreite. Auf Stintzings Mittheilung habe ich sogleich an Bürgermeister Singer nachdem ich mich vergewissert daß das Manuscript seiner Rede nicht in Jena ist nach Partenkirchen telegraphirt, wo er sich heute aufhält, daß er uns die Rede schicke. Das kann nicht vor morgen Mittag oder Abend geschehen. Folglich schlage ich vor: In die Dienstagsnummer nur ein kurzes Entrefilet. Der ausführliche Bericht über die Kissingerreise erfolgt in der Mittwoch Abend || erscheinenden Nummer. Ein Tag Zoegerung ist ja kein so enormes Unglück. Aber dann koennen Sie unsre Berathung auf Dienstag Nachmittag anberaumen, vielleicht citiren Sie uns vier homunculi zu einer Ihnen passend erscheinenden Stunde durch Pohle.a Wir lassen für Singers Rede ein Vakuum, b das auszufüllen wir Zeit haben bis Mittwoch 12 Uhr.

Mit kollegialischem Gruß

Ihr treu ergebener

H. Gelzer

erlauben Sie mir nur noch Ihnen zu sagen, daß, wie ich Sie immer hoch verehrt habe, es zu || meinen herrlichsten Erinnerungen stets gehören wird, daß ich diesen unvergesslichen Tag mit Ihnen u. durch Sie erleben durfte.

d. O.

a mit Einfügungszeichen eingef.: vielleicht citiren … durch Pohle.; b gestr.: bis

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
11.07.1892
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 41776
ID
41776