Ernst Haeckel an Wilhelm Breitenbach, Jena, 12. Juni 1901
Jena 12. 6. 1901.
Verehrter Herr Doctor!
Seit meiner Rückkehr aus Insulinde (vor 6 Wochen) bin ich mit dringenden Arbeiten aller Art (u. A. 36 Kisten Sammlungen etc) so überhäuft gewesen, daß ich erst heute dazu komme, Ihnen für Ihre freundliche telegraph. Begrüßung u. Ihren Brief zu danken. Ihr Unternehmen, eine fortlaufende Sammlung von gemeinverständlichen Abhandlungen über Entwickelungslehre herauszugeben, finde ich sehr erfreulich u. zeitgemäß. || Ich würde mich selbst daran gern betheiligen, wenn es nur meine knapp bemessene Arbeitszeit irgend zuließe. Aber durch andere Arbeiten bin ich schon allzu sehr in Anspruch genommen. Da Sie die Absicht haben, mich in diesem oder im nächsten Monat durch Ihren Besuch zu erfreuen, verspare ich alle weiteren Mittheilungen auf unsere mündliche Unterredung, und bleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr alter
Ernst Haeckel.