Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Thomas Henry Huxley, Jena, 24. November 1874

Jena 24 Nov. 74

Mein lieber Huxley!

Mr. Appleton schreibt mir so eben, dass er sehr wünsche, meine „Anthropogenie“ von Ihnen in der „Academy“ besprochen zu sehen, und hofft Sie dazu eher zu bewegen, wenn ich seinen Wunsch durch meine eigene Bitte unterstütze. Nun weiss ich allerdings, dass Sie ebenso ungern „Reviews“ schreiben, wie ich selbst. || Indess will ich wenigstens Mr. Appletons Bitte erfüllen, unter Hinweis darauf, dass in diesem Falle, wie ich glaube, Sie der Sache (nicht meiner Person!) einen guten Dienst erweisen, wenn Sie meinen Versuch besprechen. Ich habe jetzt einen harten Stand im „Kampf um die Wahrheit“ und werde von allen Seiten stark angegriffen. Aber nicht deshalb, sondern um die Phylogenie des Menschen zu fördern, schreiben Sie vielleicht! ||

Ich hoffe, dass es Ihrer Gesundheit in diesem Jahre besser geht. Ich bin von der Arbeit an der „Anthropogenie“ ziemlich angegriffen. Um mich zu erholen, werde ich im Frühjahr ans Mittelmeer gehen.

Ihre liebe Frau bitte ich freundlich zu grüssen und schicke ihr zugleich das Bild meiner kleinen Lisbeth.

In alter Freundschaft

Ihr

Ernst Haeckel

 

Letter metadata

Verfasser
Datierung
24.11.1874
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Imperial College London
Signatur
Huxley papers, General correspondence, Inv.Id. 17.202. Box No. 17 Series 1h
ID
40337