Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Potsdam, 23. September 1882
Potsdam 23 Sept 82
Lieber Herr Doctor!
So eben erhalte ich die Nachricht daß meine indischen Sammlungen (52 Kisten) in Jena angekommen sind und daß ich bereits Mittwoch von hier nach Jena zurückreisen muß. Es bleibt mir daher für den Besuch in Berlin nur ein Tag, und zwar (da Montag hier Hochzeit meiner Nichte ist) nur Dienstag (26.) übrig. Für den Fall, daß Ihnen dieser Abend nicht paßt, muß ich für diesmal leider darauf verzichten, einen Abend bei Ihnen zuzubringen.
Wenn Ihnen dagegen Dienstag Abend paßt, würde ich sehr gern zu Ihnen kommen; freilich mit der Bitte || um die Erlaubniß, mich um ¾10 Uhr zu entfernen; ich müßte um 11 Uhr hierher zurückkehren. Vielleicht dürfte ich schon gegen 7 Uhr Abends zu Ihnen kommen, da ich meine Photogramme und Aquarelle von Ceylon mitbringe. Können die Gebr. Paetel diesen Abend nicht kommen, so würde ich auch bereit sein, ihnen die letzten Nachmittags ins Comptoir zu bringen. Vormittags und Mittags bin ich bei Prof. Eschke (Heil. Apostelkirche 11). – Keinesfalls dürfen Sie sich durch mich in Ihren sonstigen event. Dispositionen stören lassen.
Mit freundlichsten Grüßen und herzlichen Dank für Ihren lieben Brief
Ihr treu ergebener
E. Haeckel