Ernst Haeckel an Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen, Jena, 27. Dezember 1902
Zoologisches Institut
der Universität Jena.
Jena
27. Decbr. 1902.
Durchlauchtigster Herr Herzog!
Eingedenk des freundlichen Interesses, das Sie an meinen litterarischen Arbeiten nehmen, erlaube ich mir, Ew. Hoheit beifolgend die kürzlich erschienene IV. Auflage meiner „Indischen Reisebriefe“ (Ceylon) und die II. Auflage der „Gesammelten Vorträge“ ergebenst zu überreichen, zugleich mit einem neuen Buche von W. Bölsche: „Von Sonnen und Sonnenstäubchen“, welchem ich auf seinen Wunsch einige Aquarell-Skizzen von meiner letzten Reise nach Insulinde beigegeben habe. ||
Ich hatte gehofft, Ew. Hoheit zugleich das VIII. Heft meiner „Kunstformen der Natur“ mit senden zu können. Allein zu meinem Bedauern sind zwei schwierige dazu gehörige Farbandruck-Tafeln (Laubmoose und Orchideen) noch nicht ganz druckfertig.
Indem ich Ihnen und Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin meine besten Glückwünsche für das herannahende neue Jahr abstattete, bleibe ich
in aufrichtigster Verehrung
Ihr dankbar ergebener
Ernst Haeckel.