Ernst Haeckel an Carl Heinrich Streichhan, Jena, 15. September 1881
Jena 15/9 81.
Hochgeehrter Herr Ober-Bau-Director!
Entschuldigen Sie gütigst die verspätete Rücksendung des geliehenen „Omnibus-Calenders“ der mein rührendes Porträt enthält. Da letzteres aber versprochener Maaßen durch eine bessere Photographie ersetzt werden sollte und ich davon keine mehr besaß, kann ich Ihnen erst heute die beifolgende, bisher mangelnde senden. ||
Um zugleich den berüchtigten Naturforscher, dessen falsche Biographie der Calender enthält, etwas zu illustriren, erlaube ich mir, ein paar Vorträge beizulegen, aus welchen Sie ersehen werden, wie edel der Ursprung und aristokratisch der Stammbaum desselben ist. Indem ich Ihnen für Ihre gütige Aufnahme in Weimar nochmals freundlichst danke und indem ich mich Ihrem || hochverehrten Fräulein Tochter bestens zu empfehlen bitte, bleibe ich
mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel.
P.S. Durch gelegentliche Übersendung Ihrer versprochenen Photographien würden Sie mich sehr erfreuen.
Meine Reise nach Ceylon trete ich erst gegen Ende des Monats an.