Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, Jena, 6. August 1881
Jena 6. Aug. 81.
Liebste Mutter!
Vielen Dank für Deinen l. Brief. Ob ich noch vor Antritt der Reise auf 1–2 Tage nach Potsdam komme, ist zweifelhaft. Die Zeit wird wohl sehr kurz sein, indessen vielleicht! Ich habe alle Hände a mit Vorbereitungen zu thun.
Es genügt, wenn mir Carl 2000 Mark mitbringt b – Wegen des Gewehrs sei ganz unbesorgt. Die Patronen halte ich stets verschlossen, ebenso auch das Gewehr selbst. – Die Papiere, die ich von Potsdam mitgenommen habe, im Betrage von ca. 48,000 Mark – || sind folgende:
1, Rheinische E.B. 6,000
2, Oberschles. E.B. 3,000
3, Preuss. Staat 15,000
4, Deutsche Reichs-Anleihe 4,000
5, Cöln-Minden Prior. 20,000
Mark-Summe 48,000
Die beiden Thüringer Priorit. (300 Thlr) habe ich hier. – Saalbahn und Weimar-Gera-Bahn sind werthlos. –
Hoffentlich geht es Dir gut liebste Mutter!
Herzlichsten Gruß
Dein treuer Ernst.
a gestr.: voll; b gestr.: ;