Ernst Haeckel an Charlotte und Carl Gottlob Haeckel, Jena, 6. Oktober 1866
Jena, 6. Octob 66
Liebste Eltern!
Leider bin ich trotz der möglichsten Anstrengung heute noch nicht fertig geworden, so daß ich erst morgen, vielleicht sogar erst übermorgen die Reise antreten kann. Das Buch ist ganz fertig. Aber es giebt mit Einpacken und Besorgen der Geschäfte noch so viel zu thun, daß ich noch kein Ende absehe. Ängstigt euch daher nicht, wenn Bertha erst Montag oder Dienstag Abend kömmt. Hulda braucht sie nicht auf dem Bahnhofe zu erwarten, da sie sich in eine Droschke setzen wird. ||
Ich gehe von hier direct nach Bonn, wo ich mich erst bei Tante Auguste ein paar Tage ausruhen werde, ehe ich die Weiterreise antrete.
Bitte laßt an Georg Reimer sagen, daß er die letzten Correcturen morgen oder übermorgen erhalten werde.
Ich bin recht kaput, sonst aber wohl. Die Abschieds- Visiten sind schon alle gemacht.
Es grüßt Euch herzlichst
Euer treuer Ernst.
An Carl werde ich erst von Bonn aus schreiben.