Ernst Haeckel an Karl Haeckel, Jena, 8. Juni 1889
Jena 8. Juni 1889.
Lieber Bruder!
Herzlichen Dank für Deinen Brief. Die Photograph. der Eltern werden besorgt. – Wir werden uns sehr freuen, wenn Du uns mit Friedel im Juli besuchst. Wir erwarten Anfang Juli Besuch von meiner Schwägerin Reimer mit Tochter (Grete) die jetzt in Bad Driburg sind. Wahrscheinlich gehen sie ab Mitte Juli wieder nach Berlin.
– Wir wollen morgen auf 8 Tage (alle fünf) in das obere Saalthal flüchten (zuerst Ziegenrück, Burg, dann Ebersdorf, Lehesten, Saalfeld); die Pfingstwoche wird hoffentlich schön sein. ||
Die letzte Woche habe ich mit Adressen, Briefen und Telegrammen in ital. Sprache verbracht, nach Rom zur Bruno-Feier, morgen; darunter ein 200 Worte Telegr. unsrer Studenten (kostet 40 Mark). Meine Adresse (die unserem lieben Mütterchen Freude gemacht haben würde) scheint stark zu wirken! –
Wir sind sehr wohl, hatten einen unerhört herrlichen und warmen Mai, so daß wir in Natur schwelgten.
– Recht vergnügte Pfingsten wünscht Euch
Dein treuer Bruder
Ernst
Heinz munter, bald fertig!