Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 8./9. Mai 1883
Potsdam 8/5 83.
Lieber Ernst!
Nach Empfang Deines Briefes habe ich gestern Karl nun Deine Sachen übergeben. Nachdem ich mit ihm alles durchgesehn habe, habe ich dasa Verzeichniß dieser Sachen in ein kleines Buch eingetragen und mir den Empfang darin von Karl quittieren lassen. Somit wäre nun geschäftlich alles in beßter Ordnung, nur müssen wir noch ins Reine kommen über die 3 von Dir angegebenen Nummer: 1) die Staats-Anleihe Nummer 29268. Lit C. a 1000 Mark mußt Du oder Agnes haben; deren Coupons sind bei den übrigen. Bitte || siehe mal genau nach; und gieb mir darüber Antwort. Von den beiden anderen Nummern habe ich jetzt weder Document noch Coupons.
Nun finde ich in meinem Büchelchen, worin das Verzeichniß meiner Werthpappiere ist, diese beiden Nummern durchstrichen mit der Bemerkung am 1. am 31sten Januar 1881 an Ernst abgetreten. Entweder müssen diese Papiere noch jetzt bei Euch sein oder sie sind verkauft, das wird aber zu ersehn sein aus dem Büchelchen, worin ich die für Dich gehabte Einnahme und Ausgabe verzeichnet habe. || Dabei sind auch die Quittungen über gekaufte und Verkaufte Pappiere. Nach der Notiz vom 31 Januar 81 muß es leicht zu finden sein.
Auf jeden Fall ist es recht gut, daß bei dieser Gelegenheit mal die Pappiere geordnet sind und mit ihren Coupons verglichen sind.
Mittwoch.
Diese Zeilen an Dich, mit geschäftlichem Inhalt, habe ich nicht beendet weil mein Kopf zu wüst ist viel zu schreiben, so will ich nur noch meine herzlichsten Grüsse an Dich, Agnes und die Kinder hinzu fügen. Möchtet Ihr, meine Lieben, recht || heitere Pfingsttage verleben. Das wünscht von Herzen
Euere
alte, Euch innig liebende
Mutter Lotte.
Bertha bekommt Sonnabend Besucht von Mölders.
a korr. aus: dies