Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Agnes Haeckel, Potsdam, 9. September 1878

Potsdam 9/9 78.

Liebe Agnes!

Dank für Deinen eben erhaltenen Brief; so sehr mich die Nachricht von Ernstens Wohlergehn erfreut, so tief betrübt es mich, daß Deine theuere Mutter wieder so schwer erkrankt ist, ich kann mir denken welche angstvolle Zeit Du mit Deiner Schwester durchlebt hast; und leider ist wohl Euere Sorge noch nicht ganz gehoben; hoffentlich ist es ihr bald besser. Sollte es nicht gut sein, wenn sie zur Stärkung Ungarwein nehme? hast || Du wohl noch Ungarwein? sonst bitte schreibe es mir, ich schicke Dir dann gleich welchen durch die Post; und wenn ich sonst von hier etwas zu ihrer Erquickung von hier schicken kann, sage es ja, mir würde das ja die größte Freude sein, wenn ich etwas für Deine Mutter thun kann, die ich so herzlich liebe und verehre. Hoffentlich höre ich bald besseres von Dir, grüsse mir || die liebe Mutter herzlich. Du mit Deinen Kindern könnte nun es wärmer geworden ist, wohl auch den Kartar abschaffen, und ich hoffe bald von Euch zu hören, daß Ihr wohl seid. Wie Dir grade jetzt Ernstens Abwesenheit schwer wird, kann ich mir denken. Grüsse mir die Kinder herzlich. –

Ich werde, wenn ich Ernst nichts besonders zu schreiben habe, Dir nächstens ein paar Zeilen ana ihm [!] zum Einlegen schicken, || heute will ich nur gleich dies abschicken, damit ich bald höre, ob Ungarwein oder sonst etwas schicken soll. –

Gott stärke Dich und sei mit Euch, das wünscht Dir

Deine

alte Mutter

Lotte Häckel.

a korr. aus: von

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
09.09.1878
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36790
ID
36790