Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 12. November 1878

Potsdam 12/1 78

Mein lieber Ernst!

Heute besuchte mich Bertha Petersen, die mir sagte: Marie Reimer sei sehr betrübt über das Erkranken ihrer Mutter, Du kannst denken, wie mich das betrübt, und wie ich in Gedanken bei Euch bin, wie Agnes besorgt sein mag um die geliebte Mutter. – Bitte gieb mir bald Nachricht, wie es geht, und kann ich etwas Apfelsinen oder sonst etwas zur Erquickung schicken, dann bitte sage es mir ja; für mich wird es eine Freude sein, wenn ich etwas für die Kranke thun kann. – ||

So schnell wechselt das Leben erst in Deinem letzten Brief sagst Du, daß Ihr das neue Jahr so heiter und zufrieden begonnen hättet, und nun seid Ihr schon voller Sorge. Möge die bald zum Besseren sich wenden. Grüsse Deine liebe Frau und Kinder herzlich. Gestern war Karl in Berlin zum Begräbniß von Claras alter Tante Minna, das war ein glücklicher Todesfall, denn sie war schon lange elend und zuletzt verkinscht. Gott behüte uns für solch Alter. Behalte lieb

Deine

alte Mutter Lotte.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
12.01.1878
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36763
ID
36763