Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 31. Januar 1876
Potsdam 31/1 76.
Lieber Ernst!
Im Auftrag von Karl überschicke ich Dir einliegendes, mit der Bitte, es gleich zu besorgen; wie Karl mir mündlich sagte, brauchst Du diese Vollmacht nur zu unterschreiben und dann an Herrn von R: in Dortmund schicken; ich glaube Karl hat sich verschrieben indem er eingeschrieben statt unterschrieben im Zettel gesetzt. Die ganze Geschichte ist daher nöthig, weil die Ober-Bergwerksbehörde will, daß jeder Kuks aus 10 Actien bestehn soll. – Heute früh erhielt ich Dein Packet, was meine große Sehnsucht nach Nachricht von || Euch stillt. Gott sei Dank, daß es Euch Lieben, gut geht; er beschütze Euch ferner; auch Agnes nebst Gruß herzlichen Dank für ihren Brief; die Beantwortung halte ich mir vor, da heute der Brief gleich fort muß und zu dick würde. –
Hier ist alles gesund.
Ich hatte Agnes geschrieben, ich wolle für Emma ein neues Kleidchen stricken, nach ihrem heutigen Brief, will ich versuchen dieses zu ändern, dann bekommt klein Emma es doch früher; ich habe es heute gleich in Arbeit genommen. Seid Groß und Klein innig gegrüßt von
Euerer alten Mutter