Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 1. Januar 1876
Potsdam 1/1 76.
Mein lieber Ernst!
Meine herz innigsten Glückwünsche zum neuen Jahr Dir und Deinen Lieben.
Gott behüte Euch in demselben. Wie gestern Abend mein letzten [!] Wort an Dich geschrieben war, so ist es heute das erste, daß ich schreibe. Fürchte aber nicht, daß ich das Jahr durch täglich Dich belästigen werde mit meinen Schreibereien. Heute erhältst Du nur Geschäftswegen diese Zeilen, ich bitte Dich nur aufb beifolgendem Coupon der Renten-||anstalt, Dein Lebensattest ausfüllen zu lassen, und mir dann sobald es angeht denselben mit der Rentenverschreibung Nummer 683 zu schicken; ich denke Du wirst aber müssen einschreiben lassen. Ich muß zu dieser neue Coupons besorgen, da dies der letzte ist. Die Rentenverschreibungen hast Du bei Deinen Pappieren. Soll ich Dir im Januar die abschließende Berechnung schicken, oder || kann es bleiben bis Du herkommst, es macht mir aber keine Mühe, wenn ich Dir es bald schicke.
Auf Dein Kommen freue ich mich ungeheuer; halte Dich nur recht gesund und frisch. Heute werde ich zu Mittag bei Karl sein, und morgen werden sie alle bei mir sein. Hermann ist jetzt in den Ferien auch bei den Eltern. –
Grüße Agnes und die Kinder herzlich von
Deiner
Dich innig liebenden
Mutter Lotte.
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