Charlotte Haeckel an Agnes Haeckel, Potsdam, 21. Dezember 1875
Potsdam 21/12 75
Liebe Agnes!
Mit der Bitte, daß Ihr Euch genügen laßt mit meiner kleinen Weihnachtsgabe; verbinde ich noch folgende Bemerkungen: 1) von den Hemden, die Ernst sich gewünscht hat, waren erst 6 fertig, von denen ich auch beim Einpacken noch eins zurück halten mußte, da es nicht in die Kiste ging. 2) meine Arbeit für Dich wirst Du sehr prosaisch finden, aber es war mir als sei es Dein Wunsch. 3) da ich nicht wußte ob Du an Lisbets Röckchen Knöpfe oder Band wolltest, habe ich || nichts daran gesetzt und bitte Dich es zu ergänzen. Wenn Du zu den Röckchen noch mehr solche Leibchen wünscht, so schreib mir ob das mitgeschickte paßt, ich habe noch zu einigen englisches Leder; und mache Dir dann gerne noch einige. – Ich hatte die größte Lust für meinen Walter einen Degen zu schicken, wagte es aber nicht, weil er so leicht heftig wird, und dann mal seinen Schwestern schaden könnte. Dann wurde es mir schwer keinen Honigkuchen zu schicken, es ist als gehörte der zum Weihnachtsfest, doch da Ihr ihn nicht mögt, so muß es bleiben. – Hoffentlich bist Du wieder ganz wohl, daß Ihr, Lieben, mit den Kindern ein heiteres Fest habt, daß wünscht Euch in Liebe Euere alte Mutter Lotte.