Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, [Potsdam], 15. Februar 1875

15/2 75.

Mein lieber Ernst!

Gerne hätte ich meinem Glückwunsch zu Deinem morgenden Geburtstag eine freundliche Gabe beigefügt, aber ich wußte nichts, wodurch ich Dir eine kleine Freude a machen könnte; hast Du nun irgend einen Wunsch, den ich Dir erfüllen kann, so bitte ich Dich dringend, es mir zu sagen; vielleicht wünscht Du Dir noch etwas zu Deiner Reise oder wenn Du gar nichts weißt soll ich Dir einen Sommeranzug schenken? dann ist es wohl am beßten zu besorgen, wenn Du zurückkommst. Bitte sag mir wie und was Du wünschst? –

Vor allem wünsche ich Dir zum neuen Lebensjahr || daß Du die vorhabende Reise gesund und glücklich, mit Gelingen Deiner wissenschaftlichen Forschungen zurücklegst, und bei der Heimkehr alles gesund findest. Da bitte ich Dich noch dringend, sei nicht tollkühn, wage nicht zu viel, denke an Frau und Kinder, für die Du leben mußt. Und dann gieb uns nur recht fleissig Nachricht; bitte sage auch Agnes, daß sie mir ja mittheilt, wenn sie von Dir Briefe hat.

Nun sei morgen mit Deiner lieben Frau und Kindern, die ich aufs herzlichste grüsse, recht heiter und behalte lieb

Deine alte Mutter

Lotte.

a gestr.: hätte

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
15.02.1875
Entstehungsort
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36630
ID
36630