Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Berlin, 24. November 1852

Berlin, 24/11 52.

Mein lieber Herzens Ernst!

Einen schönen guten Morgen! Viel kann ich Dir heute nicht schreiben; da ich wenn Vater gefrühstückt hat, an welchem großen Geschäft er eben ist, gleich in den Keller muß, da ich heute ein Ohm Moselwein abziehen muß; aber ganz ohne einen Gruß von mir kann das Kistchen für Dich doch nicht abgehen. Ich habe || diesmal zu Vaters Geburtstag einen Baumkuchen, wie Du ihn gerne ißt, backen lassen, damit die Kinder auch ein Stückchen bekommen, und so wird dann heute ein Kistchen nach Ziegenrück und eins nach Würzburg [abgeschickt]. Nun, mein lieber Ernst, wünsche ich recht zu hören, wie Du Deines Vaters Geburtstag zugebracht hast? Ob Du Dir, || wie ich es Dir vorschlug Freunde gebeten hast? Ueber Deine beiden Zeichnungen, die von Hermine und die Skizze von Würzburg hat sich Vater sehr gefreut.

Ich sorge aber, daß Dir das lange Sein im Freien geschadet hat. Ueberhaupt sorge nun ja für Deine Gesundheit. – Lege auch das Pflaster ja auf. Gott sei mit Dir. Denke fleissig Deiner

Mutter ||

Großvater und Tante Bertha grüssen Dich herzlich. Ich muß Großvater immer viel von Dir erzählen. –

Leb wohl, mein Herzens Kind. –

Nächste Woche denke ich Deine Freunde einzuladen.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
24.11.1852
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36126
ID
36126