Haeckel, Karl

Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 9. Juli 1885

P. d. 9/7 85. Vorm.

Lieber Ernst!

Anbei der Bericht von Bleek, der schleunigst weiter muß. Ich war gestern nach Mariendorf, weshalb ich ihn erst jetzt befördre.

Meines Erachtens werden wir in den sauren Apfel der Zubuße beißen müssen, wenn wir nicht das hineingesteckte Kapital in den Schornstein schreiben wollen.

Die Ungunst der Zeiten in gewerblicher Hinsicht, die Niedrigkeit der Kohlepreise scheint mir die Hauptschuld zu tragen. Mutter will natürlich nicht heran und es ist ihr die komplizirte Sachlage nicht klar zu machen. Was zur Fortsetzung des Werks nöthig ist, kann natürlich nur der Sachver||ständige beurtheilen, u. ich habe immer gehört, unser Betriebsdirektor sei einer der tüchtigsten. – Vergiß nicht, die Vollmacht beglaubigen zu lassen.

Hahn u. das Fräulein sind gestern nach Heringsdorf abgereist. – Ich erwarte Marie am Freitag, wo wir zu Hermanns Geburts Tag in Wannsee uns treffen.

Ade, mit Gruß

Dein

Karl

 

Letter metadata

Gattung
Verfasser
Empfänger
Datierung
09.07.1885
Entstehungsort
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35439
ID
35439