Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Anna und Ernst Haeckel, Berlin, 10. [Oktober 1862]

Berlin d. 10ten

Liebe Kinder!

Gestern erhielt ich Eure Briefe, wofür ich herzlich danke, besonders freue ich mich, daß Anna wieder wohl ist, nehmt Euch nur beim Einräumen Eurer Sachen recht in Acht; ich wünsche übrigens sehnlich, daß Ihr endlich die Sachen bekommen werdet, ich glaube auch, die Hauptschuld liegt wohl daran, daß vielleicht die Sachen nicht zur rechten Zeit fertig gewesen sind; und zweitens, daß Helehne nicht || gewußt hat, welche Bestimmungen über Absendung der Sachen gewesen sind. Nun die Sache ist einmal so verfahren, also ärgert Euch nicht weiter darüber, und denkt es kommena doch vielleicht so die Möbel noch besser an. – Da Helehne heute die Schlüssel schicken will, so benutze ich die Gelegenheit Deine Fragen zu beantwortten, ich ging daher gleich gestern zu Helehne, die meint die Sachen seien Sonnabend den || 4ten abgegangen, und es würde wohl nicht noch besonders was mit der Eisenbahn kommen, weil ihr Frau Peters nichts habe sagen lassen. Helehne meint die Sachen würden den 12ten oder 13ten ankommen. Der Fuhrmann bekommt 80 Th, Helehne meint sie habe Geld genug und könne es hier bezahlen, sollte der Fuhrmann von Dir Geld haben wollen, so möchtest Du schreiben, was Du ihm gegeben; damit er es nicht doppelt bekommt, || mir schien es überhaupt als sei darüber nichts verabredet.

An Deiner Stelle würde ich keinesfalls eher an Frau Peters schreiben als bis ich alles abgeliefert erhalten. Schreibe mir doch was dieb Fracht für die Sachen beträgt, die ich geschickt habe, ich werde es dann anschreiben und Dir berechnen.

Vater ist wohl und grüßt mit mir Dich und Anna aufs herzlichste.

Deine

alte Mutter

Lotte.

a gestr.: ist; eingef.: kommen; b irrtüml. verdoppelt: die

 

Letter metadata

Verfasser
Datierung
10.10.1862
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35405
ID
35405