Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 1. Dezember 1888
Postdam
den 1 Decbr 1888.
Lieber Bruder!
Mutters Zustand hat sich im wesentlichen nicht verändert. Zum Durchliegen ist es noch nicht gekommen, und wird es durch die bisher angewendeten Mittel hoffentlich verhütet werden. Die Anwendung des Morphium hält Ebmeier nicht für zweckmäßig. Die Schmerzen sitzen, wenn vorhanden überall. Sie sind weniger da, sobald Mutter ordentliche Leibesöffnung hatte. Gegen die || zu diesem Zweck fast täglich anzuwendenden Mittel sträubt sie sich mit unglaublicher Hartnäckigkeit und Strambulstrigkeit. Aber es muß doch sein! Austern und Kaviar schmecken ihr und sie dankt Dir, wenn auch all das für überflüssig haltend.
– Wann kommt Heinz und auf wie lange?
Mit viel Grüßen
Dein alter
Bruder.