Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 1.-2. Dezember 1885
Potsdam 1. 12. 85.
Lieber Bruder!
In Erwiederung[!] Deiner freundlichen Zeilen gratulire ich Dir zunächst zu dem überstandnen Radiolarien-Pensum und wünsche, daß Du bald den letzten Strich an dieser ermüdenden Arbeit thun mögest.
Zinsen nimmst Du zu Weihnachten c. 1200 M ein und brauchst nur zu schreiben wie viel Du per Post (oder durch Heinz?) geschickt haben willst. Den 20st || Dezember erhebe ich die Coupons; das übrige sind Hypotheken Zinsen, die am 1 Januar eingehen. (noch 1200 M.) Du brauchst also nur zu kommandiren.
2 December
Eben ist mir eine Hypothek von 10.000 M. auf von Rochow’sche Feld- und Waldgrundstücke in der Feldmark Ferch, Ende des Schwielowsees, angeboten, zu 4½ %. Ich werde sie für Dich erwerben. Zahlung zum 1 Januar 1886, das thut aber nichts ich kann Dich[!] doch Zinsen || schicken.
– Tante Bertha eben angekommen. Me. Naumann kommt ja nach Weimar als Opernsängerin. Das freut mich.
Mit Gruß u. etwas Eile
Dein
treuer Bruder
C. Haeckel