Ernst Haeckel an Paul von Rottenburg, Jena, 25. Oktober 1913
Jena 25.10.1913.
Liebster Freund!
Deine Mitteilung, daß Du meinen guten Rat befolgst und daß Ihr Anfang Dezember auf einige Monate nach Indien gehen wollt, hat mich hoch gefreut! Ihr werdet es sicher nicht bereuen, dieses herrliche, in vieler Beziehung interessanteste Land der Welt besucht zu haben. Meine „Indischen Reisebriefe“ schicke ich Dir in der nächsten Woche. Das schöne (mir gewidmete) Buch von Richard Semon (– „Im australischen Busch und an der Küste des Korallen-Meeres“ – Rückreise über Indien) habe ich Dir wohl schon früher geschickt? Andernfalls bitte ich a sofort um Nachricht, um es gleich mitzuschicken. Es ist eine der besten Reisebeschreibungen; Du mußt es mitnehmen. ||
Ein neues kleines Buch über Ceylon (von Konrad Günther, Freiburg i/B) werde ich Dir auch besorgen. –
Baedecker für Indien giebt es nicht. Das beste Reisehandbuch für Indien ist wohl Murray. –
Vor der Hitze braucht Ihr Euch nicht zu fürchten; man gewöhnt sich sehr rasch daran. Die Monate November bis Februar sind die besten für Indien-Reisen. Näheres schreibe ich Dir noch nächste Woche!
Heute nur in Eile herzlichste Grüße von Haus zu Haus
Stets Dein treuer E. Haeckel.
a gestr.: sf