Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Paul von Rottenburg, Jena, 6. Oktober 1909

ZOOLOGISCHES Klostera

DER UNIVERSITÄT JENA.

Jena 6.10.1909.

Liebster Freund!

Deine gütigen Gaben – die herrlichen Muskateller-Trauben aus Deinem Treibhaus und die beiden Schottischen Grouses – sind wohlbehalten hier angekommen u. haben uns trefflich gemundet. Schwester Röschen sendet Dir mit mir unseren herzlichsten Dank und Gruß!

Mit meiner Büchersendung für Dich will ich noch einige Wochen warten, da das eine, in Lieferungen erscheinende Werk noch nicht fertig ist.

Wir haben jetzt hier noch schöne Herbsttage und ich mache kleine Spaziergänge in unseren buntfarbigen Forst. Leider haben wir noch keine Bergbahnen à la Rigi u. Pilatus! ||

An meine 3wöchentliche Schweizer Reise, die mich sehr erfreut und erfrischt hat, denke ich noch täglich mit Vergnügen zurück – und ganz besonders an die 3 herrlichen Tage in Luzern, in denen ich, dank Deiner liebenswürdigen Gastfreundschaft, als Principe in dem schönen Hôtel National residirte.

Jetzt beginne ich meine Winter-Arbeit, die neue (VI.) Auflage der „Anthropogenie“, die mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen wird.

Mit herzlichsten Grüßen von Haus zu Haus

Dein treuer alter

Ernst Haeckel.

a gestr.: INSTITUT; eingef.: Kloster

 

Letter metadata

Verfasser
Datierung
06.10.1909
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 32909
ID
32909