Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Paul von Rottenburg, Jena, 17. August 1909

ZOOLOGISCHES INSTITUT

DER UNIVERSITÄT JENA.

Jena 17.8.09.

Liebster Freund!

Die Erinnerung an die herrlichen Tage, die ich letzten Herbst mit Dir in Axenstein („Stoos“ etc) verlebte, ist so schön, daß ich Deinem verführerischen Sirenen-Gesang nicht widerstehen kann und demzufolge sehr gern auch diesen September wieder 3 Tage mit Dir in Luzern und Umgebung zubringea. Ich werde also Deiner liebenswürdigen Einladung mit herzlichem Danke folgen und am Montag 6.9. Dich in Basel aufsuchen, in einem der großen Hôtels am Centralbahnhof (National? Schweizerhof? Victoria? etc) Bitte mir zu bestimmen: Wo?) ||

Da Du am 6.9. Vormittag in Basel Geschäfte zu besorgen hast, könnte ich Mittags (1½ Uhr) Dich in Deinem Hôtel aufsuchen u. entweder um 1.55 oder 6.10 mit Dir nach Luzern fahren (Ankunft 3.49 oder 8.20). –

Andernfalls kann ich auch (– wenn es Dir besser paßt!) erst in Luzern (Hôtel National) mit Dir zusammentreffen. Weitere Excursions-Pläne wollen wir dort besprechen.

– Ich gedenke nachher noch höchstens 8 Tage der Schweiz zu widmen (Brienzer Rothorn? –) [– Jungfrau-Bahn, Eismeer?? –] ||

Am 20. oder 22. September will ich wieder in Jena sein. –

Ich freue mich sehr, wieder einige Tage mit Dir zusammen zu sein; der Kreis alter echter Freunde wird immer kleiner! (– und die Kultur-Menschheit immer schauderhafter!! –).

Mit herzlichsten Grüßen (– und der Bitte, alle Bestimmungen ganz nach Deinem Wunsche passend zu regeln! –)

treulichst

Dein alter

E. Haeckel.

a korr. aus: zubringen

 

Letter metadata

Verfasser
Datierung
17.08.1909
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 32907
ID
32907