Ernst Haeckel an Paul von Rottenburg, Jena, 21. Oktober 1908
Jena 21.10.08.
Liebster Freund!
Deinem Sirenen-Gesang kann ich nicht widerstehen! Ich komme also 25.10. Sonntag zu Dir nach Berlin – auf einen Tag! Wann? ist nicht zu bestimmen! Sonnabend 24. bin ich als Gast des Herzogs in Altenburg, zur Einweihung des Mauritianum (neues Naturhistorisches Museum). Fahre Freitag Nachmittag hin.
– Wahrscheinlich suche ich Dich Sonntag Vormittag um 10 (circa) im Hôtel Adlon auf – vielleicht in Gesellschaft der „Tüll-Tante“, die Dich sehr gern kennen lernen möchte. Wir verbummeln dann zusammen den Sonntag ad libitum! Hurrah – ||
Zimmer bestelle nicht im Adlon für mich! Ich übernachte eventuell am Bahnhof; und fahre wahrscheinlich Sonntag Nacht zurück!
Sollte ein Querstrich durch meinen schönen Plan kommen, so schreibe oder telegraphire ich Sonnabend v. Altenburg. (– nach Hôtel Adlon).
Hoffentlich auf frohes Wiedersehen!
Dein treuer E. Hkl. ||
[Druckschrift Einladung zur Eröffnung des Phyletischen Museums]