Ernst Haeckel an Albert Niess, Jena, 5. Mai 1877
Jena 5 Mai 77
Lieber Freund!
So eben erst bin ich von einer 9wöchentlichen Reise nach den ionischen Inseln (Corfu, Cephalonia) zurückgekehrt und kann daher Ihren freundlichen Brief vom 16. März erst heute beantworten.
Ich danke Ihnen dafür herzlich, ebenso wie für die süßen Leckerbissen, welche Sie meinen Kindern aus Frankfurt zu senden so gütig waren. ||
Die gewünschte Photographie meines Sohnes soll demnächst angefertigt werden und Ihnen zugesendet werden. Von mir selbst existirt keine neuere, als Sie besitzen.
Die guten Nachrichten von Ihnen haben mich sehr erfreut und wünsche ich, daß es so gut fortgeht. Zu Ihrer ehrenvollen Wahl zum Stadtverordneten gratulire ich.
Bei mir geht es jetzt auch wieder gut, nachdem meine Frau längere Zeit || krank war. Ich selbst habe augenblicklich mit dem Berg von Correspondenz und anderen Arbeiten, a die ich nach der Rückkehr hier vorgefunden, alle Hände voll zu thun. Entschuldigen Sie daher freundlichst die Kürze dieser Zeilen. In unveränderter Freundschaft mit herzlichsten Grüßen von Haus zu Haus
Ihr treu ergebener
E. Haeckel.
P.S. Meine Reiseberichte über Corfu erhalten Sie in einigen Wochen gedruckt.
a gestr.: zu