Ernst Haeckel an Konrad Keller, Jena, 16. Februar 1906
Hochgeehrter Herr!
Sie hatten die Güte, Sich an dem schönen Geschenke zu beteiligen, das mir zur Feier meines Siebzigsten Geburtstages (16. Februar 1904) von dem Naturwissenschaftlichen Verein Studierender der Universität Jena dargebracht wurde. Indem ich Ihnen für diesen Beweis treuer Anhänglichkeit meinen herzlichen Dank abstatte, übersende ich Ihnen zugleich zur freundlichen Erinnerung einen photographischen Abdruck der prächtigen Erz-Plakette, auf welcher der ausgezeichnete Künstler, Herr Offermann in Dresden, eine Episode aus meinen Seetier-Studien sinnreich dargestellt hat: die Entdeckung der Nerven und Augen der Seesterne, im Sommer 1859, im Golfe von Neapel. Ausserdem lege ich eine verkleinerte Copie des schönen zoologischen Gedenkblattes bei, das mein langjähriger Mitarbeiter und treuer Freund, Herr Adolf Giltsch in Jena, mir zum Siebzigsten Geburtstage gewidmet hat.
Indem ich Sie bitte, mir auch fernerhin eine freundliche Erinnerung zu bewahren, bleibe ich mit besten Wünschen für Ihr Wohlergehen
hochachtungsvoll
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.
Jena 16. Februar 1906.