Ernst Haeckel an Arthur Pfungst, Jena, 22. Juli 1902
Jena, 22.7.1902
Hochgeehrter Herr Doctor,
für die freundliche Zusendung der neuesten Nummer Ihrer trefflichen Zeitschrift: „Das freie Wort“ sage ich Ihnen meinen besten Dank. Sowohl die Richtung als die Leitung derselben haben meinen vollen Beifall, und es würde mir sehr willkommen sein, wenn ich Ihren wiederholten Wunsch erfüllen und thätig daran mitarbeiten könnte. Leider ist aber meine ganze Zeit durch dringende grössere Arbeiten, die ich seit Jahren begonnen, dergestalt in Anspruch genommen, dass ich seit langer Zeit alle Aufforderungen zu journalistischer Mitarbeit habe ablehnen müssen. Sollte ich trotz meiner Arbeitsüberladung und meiner zunehmenden Arbeits-Müdigkeit (68 Jahre) noch einmal Musse finden, werde ich gewiss gern einen Beitrag für „Das freie Wort“ liefern.
Hochachtungsvoll
Ernst Haeckel.
Herrn Dr.
A. Pfungst