Hellwald, Friedrich von

Friedrich von Hellwald an Ernst Haeckel, Cannstadt, 30. November 1873

a

Cannstatt bei Stuttgart, 30. November 1873.

Hochverehrter Herr Professor!

Ich brauche wohl kaum die Freude auszusprechen, welche mir Ihr liebenswürdiges Schreiben vom 24. November verursacht hat. Wann immer Ihre Reiseskizze erscheinen wird, sie soll hochwillkommen sein und werde ich dieselbe sofort dem Druck übergeben. Hoffentlich lassen sich damit die Nummern in den ersten Wochen des nächsten Jahres vergolden. Dass Ihre beiden kleineren Aufsätze eine eingehende Kritik im „Ausland“ finden werden, ist selbstverständlich. Vorbehaltlich Ihrer Zustimmung will ich deren Besprechung Professor Oscar Schmidt übertragen, der ja auch die Kalkschwämme besprochen hat. Auch Oscar Schmidt hat mir in Bälde wieder Beiträge zugesagt. Außerdem habe ich die Übersetzung zweier Essays von, Edward Burnett Tylor im Pulte: „Aus der Entwicklungsgeschichte der Gesellschaft“, die ich gleichfalls Anfangs 1874 zu bringen gedenke, um wieder einmal eine große Darwinische Schlacht zu schlagen und mein schweres Geschütz in geschlossenen Reihen auffahren zu lassen. Hoffentlich gelingt es mir auf solche Weise das „Ausland“ zur Fahne zu erheben, um welche sich alle unsere || Gesinnungsgenossen schaaren werden, wenn sie sehen, daß Sie, verehrter Professor, unser aller Führer, mit dem Beispiele vorangehen.

Genehmigen Sie, innigstverehrter Freund, die aufrichtige Versicherung meiner hochachtungsvollsteh Ergebenheit und immerwährenden Dienstwilligkeit.

Hellwald

a gestr.: FRIEDRICH V. HELLWALD REDACTION DES „AUSLAND“.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
30.11.1873
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 25514
ID
25514