Georg Reinhardt an Ernst Haeckel, Jena, 5. Oktober 1915
Jena, d. 5. October 1915.
Hochverehrte Exzellenz!
Welch große Freude Eure Exzellenz mir vor einigen Tagen durch die Schenkung der „monistischen Bausteine” gemacht hat, kann ich unmöglich beschreiben, u. kann ich auch nur auf diesem schriftlichen Wege Eurer Exzellenz meinen allerherzlichsten Dank abstatten.
Ganz stolz bin ich u. meine ganze || Familie auf die eigenhändige Widmung, die Eure Exzellenz in das Buch eingeschrieben, aber doch sind wohl meine Verdienste um den Monistenbund, resp. die Jenaer Ortsgruppe nicht so groß, als Eure Exzellenz zu glauben scheint.
Gern widme ich ja meine Zeit, soweit es möglich ist, u. meine ganze Kraft dieser idealen Sache, aber leider ist mein Können zu klein, um Größeres leisten zu können. ||
Hoffentlich ist es mir vergönnt, Ihnen später nochmals persönlich danken zu können, denn in den nächsten Wochen möchten Sie, wie mir Herr Dr. H. Schmidt sagte, keinen Besuch empfangen.
Nehmen Sie nochmals meinen allerbesten Dank entgegen, indem ich verbleibe
in allergrößter Verehrung
Eurer Exzellenz
ganz ergebener
Georg Reinhardt.