Rodenberg, Julius

Julius Rodenberg an Ernst Haeckel, Berlin, 1. Juli 1890

DEUTSCHE RUNDSCHAU.

VERLAG, EXPEDITION UND REDACTION:HERAUSGEBER:

GEBRÜDER PAETEL IN BERLIN.DR. JULIUS RODENBERG IN BERLIN.

W., LÜTZOWSTR. 2. W., MARGARETHENSTR. I.

BERLIN, W., DEN 1. VII. 1890.

Hochgeehrter Herr Professor!

Haben Sie vielen Dank für Ihre heutigen Zeilen! Nicht nur die Gewisheit, daß Ihr vortrefflicher Aufsatz in der „Rundschau“ erscheinen wird, sondern ebenso sehr der Gedanke, daß Sie mir Ihr volles Vertrauen schenken, beglückt mich. Sie sollen sehen, daß ich es nicht misbrauchen werde. Daß ich hinter den „Schleier“ sehe, von welchem Wißmann neulich gesprochen, will ich nicht behaupten; es ist aber auch nicht nöthig, um sich zu sagen, daß, wenn irgendwo, hier Vorsicht geboten sei.

Das MS. soll nun ungesäumt in die Druckerei gehen, die freilich im Augenblick mit dem Augustheft alle Hände voll zu thun hat. Indessen || glaube ich, daß sie nebenbei diese Arbeit erledigen u. Ihnen die Correctur bis spätestens 24. Juli zustellen kann. Das genügt doch?

Meine Frau, Ihre aufrichtige Verehrerin, hat sich wahrhaft gefreut, daß Sie sich ihrer noch erinnern. Und wie sehr erst würde sie sich, würde ich mich freuen, Sie wieder einmal bei uns zu sehn! Aber ich fürchte, daß wir Mitte October, wenn nicht ganz in dem Sonnenland, das Sie so bezaubernd schildern, doch nicht mehr allzuweit davon entfernt sein werden. Doch da Sie, wie ich vermuthe, wohl auch bei Herrn Paetel verkehren, werden Sie von ihm erfahren, ob wir dann hier sind. Jedenfalls bin ich Ihnen herzlich dankbar schon für die freundliche Absicht u. verbleibe

mit hochachtungsvollem Gruß

Ihr ergebener

Dr Julius Rodenberg.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
01.07.1890
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20261
ID
20261