Julius Rodenberg an Ernst Haeckel, Fulda, 28. Mai 1890
DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG, EXPEDITION UND REDACTION:HERAUSGEBER:
GEBRÜDER PAETEL IN BERLIN.DR. JULIUS RODENBERG IN BERLIN.
W., LÜTZOWSTR. 2. W., MARGARETHENSTR. I.
Fulda,a DEN 28. Mai 1890.
Verehrter Herr Professor!
Von einem Frühlingsausflug in die Schweiz zurückkehrend, finde ich hier Ihre gütige Einladung nach Rudolstadt vor, der ich um so lieber gefolgt sein würde, als ich hier ja schon in Thüringen bin u. am nächsten Sonnabend sogar der Versammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar beiwohnen werde – wenn ich, nach so langer Abwesenheit von Berlin, auch nur einen einzigen Tag noch übrig hätte. Doch muß ich unbedingt am Montag früh wieder in Berlin sein u. unter diesen Umständen auf die Freude verzichten, Sie zu sehn u. aus Ihrem eignen Munde den Vortrag zu hören, welchen zu veröffentlichen die „Rundschau“ die Ehre haben wird. Nicht versäumen indess will ich Ihnen sogleich meinen herzlichen Dank dafür auszusprechen, daß Sie bei dieser Gelegenheit unsrer Zeitschrift in alter Anhänglichkeit gedacht haben, indem ich hinzufüge, daß es mein Wunsch ist, der dem Ihren entgegenkommen wird, den Vortrag bereits im Juliheft zu bringen. Da dieses Heft jedoch, wie Sie sich denken werden, stark in der Vorbereitung begriffen ist, müßte ich Sie bitten, das MS. mir sobald als irgend möglich || zu senden, damit ich es noch im Laufe der nächsten Woche in die Druckerei gebe. Hätten Sie mir hierüber etwa noch eine Mittheilung zu machen, so trifft sie mich bis Sonnabend, 31. Mai, incl. im „Erbprinzen“ zu Weimar, von Montag, 2. Juni, ab wieder in Berlin. Dort hoff‘ ich dann ehestens im Besitz Ihres MS. zu sein u. bin mit nochmaligem Dank u. freundlichem Gruß
aufrichtig ergeben
Ihr
Dr. Julius Rodenberg.
a gestr.: BERLIN, W., eingef.: Fulda