Julius Rodenberg an Agnes Haeckel, Berlin, 12. Januar 1882
DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG UND EXPEDITION:REDACTION:
GEBRÜDER PAETEL.DR. JULIUS RODENBERG.
BERLIN, W., LÜTZOWSTR. 2.BERLIN, W., SCHELLINGSTR. 16
BERLIN, W., DEN 12. Jan. 1882.
Verehrteste Frau Professor!
Eben erhalte ich aus Potsdam, durch Herrn Landesgerichtsrath Haeckel den von Ihm mir freundlichst avisirten Reisebrief Ihres Herrn Gemahls u. werde das MS noch heut in unsere Druckerei geben, um den Aufsatz im Februarheft erscheinen zu lassen. Auch mir thut es unendlich leid, daß der erste Brief bis jetzt nicht angekommen; aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß er dennoch mit dem Packet noch auftauche u. dann kann er ja vielleicht noch als Nachzügler der ganzen Serie gegeben werden. Einstweilen aber müssen wir freilich mit No II beginnen, welches zum Glück ein in sich ganz geschlossenes u. farbenprächtiges Bild giebt, daß – wer es nicht weiß – der Brief No I gar nicht vermissen wird. Es wäre für uns allerdings erwünscht, wenn – wie Herr Landgerichtsrath Haeckel andeutet – Ihr Herr Gemahl die folgenden Briefe direct an uns adessiren wollte; denn der Zeitverlust von 3–4 Tagen hat uns zb. diesmal genöthigt, das bereits im Druck befindliche Februarheft total wieder umzuwerfen, um Raum für den Reisebrief zu schaffen.
Wenn Sie die Güte haben wollten, Ihrem Herrn Gemahl – dem ich zugleich die herzlichsten Grüße in den fernen Osten sende – diesen || unseren Wunsch mitzutheilen, so würde ich zugleich bitten, die künftigen Briefe nicht an mich persönlich, sondern immer „an die Redaction der Deutschen Rundschau, Lützowstraße 7, Berlin, W.“ zu adressiren. Mit Vergnügen werden wir dann sogleich nach Eintreffen Separat-Abzüge für die Familie machen lassen, so daß Sie stets einige Wochen vor dem Publicum den Gehalt der Briefe kennen lernen.
Mit hochachtungsvoller Ergebenheit
Ihr
Julius Rodenberg.