Focke, Wilhelm Olbers

Wilhelm Olbers Focke an Ernst Haeckel, Bremen, 16. Februar 1891

Stein. Kreuz 2a, Bremen,

16 Februar 1891.

Mein lieber alter Freund!

Nimm meinen herzlichsten Glückwunsch zur Verlobung Deiner Tochter! Wenn man eine derartige Mitteilung empfängt, so gratuliert man in der Regel aufs Gerathewohl, in der Hoffnung, daß die Wahl eine treffliche gewesen ist. In diesem Falle liegt die Sache aber anders, denn, trotz der großen Fruchtbarkeit und Verbreitung des Geschlechts der Meyer, scheint es mir doch zweifellos zu sein, daß Dein Schwiegersohn wirklich der „richtige“ Dr. Hans Meyer ist. Nun dazu kann man schon gratulieren! Freilich was die Gesinnungen betrifft, so || wären meine Wünsche für das Wohl Deiner Tochter ebenso herzlich gewesen, wenn ihre Wahl auf einen mir unbekannten Dr. Nepomuk Meyer oder wie er sonst gehießen hätte, gefallen wäre.

Dem jungen Paare und allen Deinigen meine und meiner Fraua besten Glückwünsche und Empfehlungen! Wir werden heute bei Tisch auf das Wohl des Brautpaars die Gläser erklingen lassen.

In alter Freundschaft

Dein W. O. Focke.

a eingef. mit Einfügungszeichen: und meiner Frau

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
16.02.1891
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 1866
ID
1866