Schultze, Max

Max Schultze an Ernst Haeckel, Bonn, 19. August 1860

Bonn 19 August 1860.

Lieber Freund!

Auf Ihren Brief in Angelegenheit des Grabsteins für Lachmann beeile ich mich Ihnen zu erwiedern [!], daß die Summe zur Beschaffung eines solchen bereits hier in Bonn oder vielmehr Poppelsdorff von den Akademikern und Lehrern zusammengebracht ist und daß demnach alle weiteren Bemühungen einzustellen sind. Der Dr. Arnold Passow in Magdeburg hatte als er gleich nach dem Tode hier war die Idee zu einer solchen Sammlung angeregt u. es übernommen sogleich an Lachmanns Freunde zu schreiben. Das scheint ders. nicht gelesen zu haben, sonst begreife ich nicht daß die Eltern Sie dazua aufforderten. Die Angelegenheit ist jetzt eben erledigt. || Die arme Frau ist vor einigen Tagen abgereist – wir begleiteten sie nach Cöln; jetzt haben wir auch schon Nachricht, daß sie glücklich in Magdeburg angekommen, wo sie sich einige Tage aufhalten wird. In Berlin werden Sie dieselbe sehen – Ende Octoberb schon erwartet sie ihre Entbindung. Es scheint daß die Aussicht auf dieselbe ihr besondere Fassung und Kraft giebt, sonst wäre die Ruhe und Ergebung mit der sie ihr Schicksal trägt kaum zu begreifen. So wird auch Ihnen das Wiedersehen dadurch sehr erleichtert werden.

Beste Wünsche für den glücklichen Fortgang Ihrer Arbeiten und vielen Dank für die Separatabdrücke, die Sie mir schickten, von welchen der eine auch über den engen Raum meiner Studierstube hinaus mit Freude begrüßt und gelesen wurde.

In Eile

Ihr

treu ergebener

Max Schultze.

a korr. aus: zu; b korr. aus: September

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
19.08.1860
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 16490
ID
16490