Adolph Schubert an Ernst Haeckel, Kiel, 15. Oktober 1854
Lieber, guter Ernst!
Indem Du mit Deinen freundlichen Zeilen mir zuvorgekommen, hast Du mir eine recht herzliche Freude gemacht, für die ich Dir aufrichtig danke. Deine Schilderung der Naturmerkwürdigkeiten Helgolands hat mich, obschon ich Laie bin, wohl auch interessiren müssen und ich kann Dir nicht genug Glück dazu wünschen, daß Du eine Wissenschaft gefunden, die Dich so ganz erfüllt und in Anspruch nimmt, als es nöthig ist, um dem Geist Speise und Nahrung zu bieten. Deine Reisepläne darfst || Du auch nicht aufgeben, nur würde ich an Deiner Stelle schon jetzt mit den gewiß ausgedehnten Vorstudien zu denselben beginnen, um desto vorbereiteter in die fremden Länder hinzukommen und somit auch größeren Genuß vom Reisen zu haben.
Daß Dein hochverehrter Großpapa und Deine Tante Bertha immer noch so leidend sind, habe ich von Herzen bedauert.
Willst Du mir wieder einmal schreiben, wenn Du gerade Nichts Wichtigeres vorhast, so machst Du eine große Freude
Deinem
treuen Vetter
Adolph.
Kiel 15 Oct.
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