Schwalbe, Gustav

Gustav Schwalbe an Ernst Haeckel, Straßburg, 18. Dezember 1907

Strassburg 18. Dez. 07

Hochverehrter Herr College!

Durch gütige Übersendung Ihrer neuesten Publikation: „Das Menschenproblem und die Herrentiere von Linné“ haben Sie mich sehr erfreut. Ich danke Ihnen herzlichst für diese Sendung und den Aufsatz über das phyletische Museum. Ich habe mich ganz besonders darüber gefreut, daß Sie in der genannten Schrift so || energisch gegen Reinke aufgetreten sind.

Gern würde ich Ihnen auch eine Arbeit von mir schicken. Aber eine heimtückische Venenentzündung hat mich vom 2. Januar bis Anfang Oktober dieses Jahres vom Institut fern gehalten. Noch jetzt muß ich mein Bein schonen, habe aber meine Vorlesungen wieder vollständig aufnehmen können. Zuerst vollende ich eine Arbeit über den || Homo primigenius, um die mich Richard Hertwig für das Biologische Centralblatt gebeten hat. Dann werde ich meine große Arbeit über Haarrichtung bei Affen-Embryonen bringen, ein ungemein compliciertes Gebiet. Jedenfalls werde ich nicht aufhören, auf dem Gebiete der Abstammung des Menschen weiter zu arbeiten.

Mit freundlichsten Grüßen

Ihr sehr ergebener

G. Schwalbe

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
18.12.1907
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 14521
ID
14521