Eduard Strasburger an Ernst Haeckel, Bonn, 3. Juni 1894
Bonn d 3 Juni 1894
Lieber Freund!
Mein Specialcollege Vines in Oxford ladet mich dringlich zur Theilnahme an der British Association ein. Vielleicht gehe ich hin, da ich nun weiss Dich dort zu treffen. Zunächst muss ich aber noch abwarten, wie sich der Gesundheitszustand meiner Mutter gestaltet. Es geht ihr entschieden besser und die Aerzte schicken sie in ein Seebad. Meine Schwester bringt sie || zu mir nach Bonn, dann reist sie weiter an die holländische Küste. – Du wirst wohl den längsten Seeweg nach England wählen; ich schlage die Richtung Calais Dover ein, da ich jetzt stets mehrere Tage brauche um mich von der Seekrankheit zu erholen. Ich würde mich freuen wenn ich mit Dir in London zusammentreffen könnte. Noch schöner wäre es wenn || Du auch den Weg über Calais – Dover einschlagen wolltest, doch kann ich Dir das nicht zumuthen. Vielen Dank für Deine Mittheilungen nach denen ich mich richten werde.
Zu der „Gold Medal“ die herzlichsten Glückwünsche!
Mit bestem Gruss von Haus zu Haus in alter Treue
Dein
E. Strasburger