Elsa Abbe an Ernst Haeckel, Jena, 26. Januar 1905
Jena, d. 26 Januar. 05.
Sehr verehrter Herr Professor!
Es ist mir leider erst jetzt möglich Ihnen für die herzlichen warmen Worte am Sarg meines Mannes zu danken. Es war wohltuend für mich, daß a ein Freund aus der alten Zeit sprach, wodurch ich zurückversetzt || wurde in die glückliche Vergangenheit, wo man sich der Schaffenskraft noch ungetrübt freuen konnte, was in den letzten Jahren leider nicht mehr der Fall war, die große Sorge überwältigte Alles und ließ keine Freude mehr aufkommen; allmälig wird die Erinnerung an b alte Zeiten wieder aufleben können, u. Sie müssen mir || dann schon erlauben, daß ich Sie u. Ihre liebe Frau dann auch mit in den Kreis der alten Bilder hineinziehen darf. Ich bitte dieselbe vielmals zu grüßen, wie ich Sie selbst in dankbarer Ergebung grüße.
Elsa Abbe
geb. Snell
a gestr.: so; b gestr.: glück