Unbekannt

Unbekannt an Ernst Haeckel, Blankenburg (Schwarzatal), 5. Juni 1911

5.6.11.

Werther Herr Professor!

Bitte lesen Sie dieses ruhig denn es kommt aus einen Herzen welches gern teil nimmt an Leid & Freud anderer. Es tut mir leid zu hören von Ihren Unfall ich hoffe & wünsche Ihnen Werther Herr Professor Haeckel baldige Besserung. Schon länger war es in meinen Herzen Ihnen einmal zu schreiben leider erst jetzt.

Saul, Saul was verfolgst du mich. So sprach der Herr einst zu einen sehr Gelehrten Mann Apostelgeschichte G. H. Dieser Mann wurde dann ein anderer [Mann] in Wort und Werk und wie köstlich in Ewigkeit. Hier wo alles so eitel so nichtig so vorübergehend ist. Ist es etwas || kostbares Gott und Seinen Wort zu glauben. Denn kein Buch gibt es welches so verbreitet ist auf der ganzen Erde wie die heilige Schrift obwohl viele es ganz ausrotten wollten so ist gerade das bis jetzt in Erfüllung gegangen.

Himmel & Erde werden vergehen aber meine Worte nicht. Werther Herr Professor Haeckel da Sie schon 85 Jahre sind so viel ich gehört habe wissen Sie viel besser noch als ich ich meine je älter mann wird jemehr sieht mann die Nichtigkeit dieser von Fluch beladnen Erde & auch giebt es keine wahre Freude da. Als nur in den Herrn Jesum meinen Heiland den Sohn Gottes. ||

Klage Jesu Christi über die undankbare Welt.

Ich bin schön & Wenige lieben mich

Ich bin edel die Wenigsten achten mich

Ich bin reich, Wer begehrt meine Schätze

Ich bin allmächtig, Wer sucht meine Hülfe

Ich bin die Weisheit, Wer folgt meinem Rate

Ich bin ewig Warum wird das Vergängliche mir vorgesetzt

Ich bin der Weg, Wenige wandeln darauf

Ich bin die Wahrheit die Wenigsten glauben mir

Ich bin das Leben sehr Wenige verlangen mich

Ich bin das Licht nur Wenige lassen sich erleuchten.

Ich bin barmherzig gar Wenige vertrauen auf mich

Ich bin der Richter aller Welt,

bald und wie bald muss ich diese Undankbare verurtheilen.

Ich kann von mir sagen wie a köstlich es ist es ist den Herrn den Heiland als meinen zu kennen o welche Freude o welch ein Glück in Ewigkeit. Herr Professor werden denken warum so einen Brief von einen unbekannten Mann? es ist die || Liebe Christi welche mich dazu drängt denn ich bin ein ganz einfacher Mann der Sein Brot mit Seiner eignen Hände verdient aber sehr gern bereit zu zeugen von Wunderbaren

Liebe Gottes.

Die allein Glücklich macht.

In Gebet Ihrer eingedenkt wünsch ich Ihnen alles gute leiblich und Geistlich.

Ich hatte noch nicht die Ehre Herrn Professor zu sehen mögen wir uns aber sehen einst in der Herrlichkeit bei den Herrn Jesum den König aller Könige. Ja.

Blankenburg Schwarzatal

Mit vorzüglicher Hochachtung &

besten Gruss.

a gestr.: wie

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
05.06.1911
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 10713
ID
10713