Carl Gegenbaur an Carl Gottlob Haeckel, Jena, 6. Januar 1867
Jena, 6. Januar | 1867a.
Hochgeehrter Herr!
Indem ich Ihnen zum begonnenen neuen Jahre meinen besten Glückwunsch bringe danke ich herzlich für den heute erhaltenen Brief Ihrer Frau Gemahlin, der mir zugleich von Ernst sehnlich erwartete Nachricht brachte. Ich beklage sehr daß unsere Briefe Ernst noch nicht erreicht haben hoffe aber daß er die nach Lanzarote abgegangenen jetzt haben wird. Da ich Ernst einige Mittheilungen gemacht habe von denen ich wünschte daß er sie sicher erhielte, ist mir das Nichtankommen jener Briefe doppelt unangenehm. Wegen eines nach Funchal addressirten Briefs habe ich vor kurzem an den preuss Consul, Herrn N. Krohn geschrieben. Er wird wohl die für Ernst angekommenen Briefe nach Lanzarote gelangen lassen können. Möge die Reise, die bis jetzt so erfreulich ablief, auch glücklich zu Ende geführt werden. Ich empfinde ǀ täglich neue Sehnsucht nach dem theuren Freunde, und freue mich schon jetzt auf den Augenblick des Wiedersehens.
Einen bis vor kurzem bei hiesigen Freunden im Umlaufe gewesenen Brief lege ich bei, und melde Ihnen zugleich daß ich während dreier Tage die Freude hatte mein Töchterchen in Würzburg zu sehen und in gutem Gedeihen zu finden.
Mich Ihrer Frau Gemahlin bestens empfehlend, bestehe ich mit aufrichtiger Verehrung Ihr ergebener
Gegenbaur
a Letzte Ziffer in 1866 zu 1867 verbessert.