Wilhelm Bölsche an Ernst Haeckel, Friedrichshagen, 17. November 1891
Friedrichshagen b. Berlin
Wilhelmstraße 72.
17.XI.91.
Hochverehrter Herr Professor!
Empfangen Sie meinen allerherzlichsten Dank für Ihre freundlichen Zeilen und die prächtige Sendung. Nächst der Photographie war es ganz besonders das Korallenbuch, das mir wirklich die lebhafteste Freude bereitet hat. Ich kannte es bisher nur von Weitem und habe es jetzt zum ersten Mal in Muße genossen. Ich hoffte diesen Zeilen bereits den Schluß der Anthropogenie-Kritik beifügen zu können. Durch || den Buchdrucker-Ausstand machte sich aber manches Unerwartete nötig und so wird er erst im nächsten, vielleicht sogar erst im übernächsten Hefte erscheinen. Möchte er die freundliche Meinung bestätigen, die der Anfang Ihnen erweckt. Ich selbst rechne mich jedenfalls mit vollem Herzen zu der Ihnen treuen Gemeinde, die ja im eigentlichen Sinne nur überhaupt die große Gemeinde der Wahrheit ist.
Mit vielem Dank und treuen Grüßen Ihr
Wilhelm Bölsche
Dem Dank und Gruß schließt sich an Adele Bölsche.