Paetel, Elwin

Elwin Paetel an Ernst Haeckel, Berlin, 10. Januar 1893

VERLAGSBUCHHANDLUNG

GEBRÜDER PAETEL IN BERLIN

BERLIN, W. 35, DEN 10. Januar 1893.

Hochverehrter Herr Professor!

Nachdem die Jahres-Abschluss-Arbeiten einigermaßen bewältigt sind, komme ich auf Ihr sehr freundliches Schreiben vom 27. December vorigen Jahres zurück und bestätige zunächst mit Dank den Empfang der mir freundlichst eingesandten Photographien, Bleistift-Zeichnungen pp. Im Princip bin ich ganz damit einverstanden, dass wir die dritte Auflage der „Indischen Reisebriefe“ mit Illustrationen erscheinen lassen, um etwas Neues zu bieten; und zwar möchte ich vorschlagen, dass wir circa 20 Illustra-||tionen – Landschaftliches und Figürliches in annähernd gleicher Vertheilung – durchweg im Lichtdruck von Albert in München geben. –

Von einzelnen Farbendrucken, welche den Preis ungemein vertheuern, und Holzschnitten möchte ich absehen, vielmehr sämmtliche Illustrationen in dem einheitlichen Verfahren des vorzüglichen Lichtdruckes, wie ich ihn bei Güßfeldt’s Reise in den Andes angewendet, geben; diese einheitliche Durchführung giebt dem Werk einen vornehmen Charakter. –

Von der gleichzeitigen Veranstaltung zweier Ausgaben – einer illustrirten und einer nicht illustrirten – || rathe ich ab, hingegen dürfte es sich vielleicht empfehlen, dass für die Käufer der beiden ersten Auflagen auf Wunsch die 20 Illustrationen im Umschlag apart nachgeliefert werden könnten; ich habe dasselbe Verfahren auch bei dem vorher erwähnten Güßfeldt’schen Werk beobachtet und die Illustrationen verschiedentlich apart nachliefern müssen. –

Sobald ich weiss, wie Sie, hochverehrter Herr Professor, über meinen Vorschlag hinsichtlich der Zahl der Illustrationen und des Vervielfältigungsverfahrens denken, werde ich mir erlauben, eine engere Wahl unter den gesandten Bildern zu treffen bezw. Ihnen || zur gefälligen Rückäußerung vorzulegen. –

Sobald wir uns über die Vorfragen geeinigt haben, könnte mit dem Druck sofort begonnen werden, sodass die neue Auflage möglicherweise schon im April erscheinen kann; andernfalls wäre es kein Unglück, wenn wir das Erscheinen für Ende September ankündigten. –

Für die gütige Uebersendung Ihres Vortrages über den „Monismus“ meinen herzlichsten Dank!

Mit hochachtungsvollen Grüßen

Ihr

sehr ergebener

Elwin Paetel

Herrn

Prof. Dr. Haeckel,

Jena.

 

Letter metadata

Author
Recipient
Dating
10.01.1893
Place of origin
Country of origin
Destination
Jena
Possessing institution
EHA Jena
Signature
A 9256
ID
9256