Wilhelm Knaupp an Ernst Haeckel, Renchen, 20. November 1913
Renchen Nov. 20/1913
Sehr geehrter Professor Haeckel.
Dem Vorstande des Ernst Henkel-Schatzes in Hamburg teilte Ich mit großer Bereitwilligkeit mit, daß Ich die bekannte Summe recht gerne dem Ernst-Haeckel-Schatze zuführen möchte, aber nur unter der Bedingung, daß der Gabe weil schon früher Ihrem großen Lebenswerke testamentarisch Ihnen zugewendet wurde Rechnung getragen würde; nämlich: das Kapital der Ernst Haeckel vom 22. Januar 1913 für Entwicklungslehre verschiedenen bekannte Stypendium || verwendet werden soll. All das habe Ich diesen Herrn in Hamburg ganz deutlich zu wißen getan – darauf erhielt Ich ein Schreiben daß ich Ihnen hiemit vorlege. Damit Sie ersehen, was mir von dorten vorgeschlagen wurde. – Was soll Ich tun? Unmittelbar die Sache (wie von Anfang an bestimmt) mit Ihnen abmachen, oder den Hamburgern Folge leisten? Keine Clauseln, oder frühere Bestimmungen sollen maßgebend sein wohl aber Ihr eigenes freies Ermessen soll mein Befehl sein – Ihr treuer, alter Freund sendet die besten Wünsche und schönsten Grüße
Wilhelm Knaupp