Ernst Haeckel an Walter de Gruyter, Jena, 28. Oktober 1915
Jena 28. Oktober 1915.
Hochgeehrter Herr Doktor!
Beifolgend übersende ich Ihnen den Rest des Manuskripts der „Ewigkeit“, IV. Kapitel, Blatt 58-79. Es fehlt nur noch der Schlußsatz: „Zukunftsbilder der Entwickelungslehre“ (circa 6 Blätter) und mit einem kurzen „Nachwort“ zusammen ½-¾ Druckbogen. Ferner lege ich das Inhaltsverzeichnis des IV. Kapitels bei, sowie ein Blatt: „Todesfurcht“, welches ich am Schlusse des I. Kapitels (Naturgesetz) einzuschalten bitte. Den Rest des Manuskript-Schlusses sende ich Ihnen in nächster Woche. –
Wie schon per Postkarte mitgeteilt, bin ich mit Ihren Vorschlägen (vom 26.10.) ganz einverstanden. Ich finde auch besser, das die Schrift (– die doch mehr als eine Broschüre der Tages-Literatur sein soll –) als kleines Buch in mittlerem Oktav-Format erscheint, im Umfange von 10 (– bis höchstens 11) Druckbogen (160-170 Seiten). Wegen Wahl der Schrift, Kolumnen-Größe, Zeichen-Zahl etc., die ich ganz Ihrem praktischen Ermessen überlasse, bitte ich mir Ihre Entschließungen mitzuteilen – vielleicht unter Beifügung einer Druckprobe. Jedenfalls ist es wünschenswert, daß das Buch Anfang Dezember erscheint, mit der Jahreszahl 1915. – Die Korrekturen (von jedem Bogen 4 Abzüge) werde ich immer sofort erledigen, ebenso die Revision, die schon wegen der Kolumnen-Titel nötig sein wird. –
Wenn möglich, würde ich bitten, mir 12 oder 16a Exemplare auf besonders feinem Papier drucken und elegant (in blauem Callico?) binden zu lassen, mit der Aufschrift: „Ernst Haeckel. – Ewigkeit. – Weltkriegs-Gedanken 1915.“
– Über die Versendung der bewilligten Frei-Exemplare, sowie Ihre weiteren Vorschläge in Betreffs des Ladenpreises etc sprechen wir später. In der Hoffnung, daß diese (mehrseitig gewünschte und erwartete) Publikation guten Erfolg haben, und sowohl Ihnen als mir zur Befriedigung gereichen wird, bleibe ich mit freundlichen Grüßen
Hochachtungsvoll
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel.
a eingef: oder 16