Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Bombay, 8. November 1881

Bombay 8 Novbr 81

Herrn Dr. Julius Rodenberg.

Hochgeehrter Herr Doctor!

Indem ich den ersten der „Indischen Reisebriefe“ für die „Deutsche Rundschau“ sende, füge ich die freundliche Bitte hinzu, sich der Durchsicht des Manuscripts, resp. der letzten Correctur, a gütigst annehmen zu wollen. Zugleich füge ich, in vollem Vertrauen auf Ihre freundschaftliche Gesinnung, die Ermächtigung hinzu, stylistische Änderungen an Sätzen vorzunehmen, die Ihnen bedenklich erscheinen, eventuell auch einzelne Sätze zu streichen. Ich empfinde bereits jetzt recht lebhaft, was es heißt, „Reisebriefe aus den Tropen zu schreiben, bei einer Hitze von 20–24° (ununterbrochen Tag und Nacht!) und unter den erschwerenden Verhältnissen des Dampfer-Salons, der kein stilles Arbeitszimmer ist! ||

Ich hoffe sicher, daß die folgenden Briefe interessanter werden als dieser erste, der mir jetzt am Schlusse nicht recht gefallen wird, ohne daß ich im Stande wäre, ihn zu verbessern.

Die Herrn Gebrüder Paetel wünschten auch den Verlag der Separat-Ausgabe zu übernehmen. Ich bin dazu bereit, obgleich auch Andere (von meinen älteren Verlegern) sich darum beworben haben. Allerdings wünschte ich mit dem Honorar einen Theil der sehr beträchtlichen Reisekosten zu decken, die mir schon bei der Vorbereitung über den Kopf gestiegen sind!

Den II. Theil (eine Woche in Bombay) hoffe ich 14 Tage später senden zu können. (Adresse in Ceylon: German Consulate, Colombo)

Mit freundlichen Grüßen

Ihr hochachtungsvoll ergebener

Ernst Haeckel

a gestr.: fr

 

Letter metadata

Recipient
Dating
08.11.1881
Place of origin
Country of origin
Possessing institution
GSA Weimar
Signature
81/ V, 1, 3
ID
40300