Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Jena, 25. Juni 1881

Jena 25/6 81.

Hochgeehrter Herr Doctor!

Ich habe aufrichtig bedauert, daß ich Sie bei meinem Pfingst-Besuche in Berlin nicht traf und daß ich demgemäß erst nach meiner Rückkehr von Ceylon das Vergnügen haben werde, Sie persönlich zu begrüßen. Entsprechend meiner alten Anhänglichkeit an die „Deutsche Rundschau“ habe ich ihr zuerst die „Indischen Reise-Briefe“ offerirt und freue mich, sie von Ihnen so freundlich angenommen zu sehen. ||

Ich denke meine Reise – die endliche Erfüllung eines seit 30 Jahren sehnlichst gehegten Jugendwunsches – Ende September anzutreten und im April 82 zurückzukehren.

Die Reise-Briefe beabsichtige ich populär-wissenschaftlich zu halten und vermuthe, daß mir eher die übergroße Fülle als der Mangel an Stoff hinderlich sein wird; zunächst denke ich Ihnen etwa monatlich einen größeren Bericht, in möglichst abgerundeter Form, zu senden. ||

Weitere freie Verfügung über die in der „Deutschen Rundschau“ erschienenen Briefe (– eventuell Separat-Ausgabe als Ganzes, a nach meiner Rückkehr –) behalte ich mir vor.

Ich werde die Briefe zunächst direct an meine Frau und meine Mutter senden, welche sie Ihnen ohne Verzug zustellen b wird.

Inzwischen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

hochachtungsvoll

Ihr ergebener

Ernst Haeckel

a gestr.: m; b gestr.: direct

 

Letter metadata

Recipient
Dating
25.06.1881
Place of origin
Country of origin
Possessing institution
GSA Weimar
Signature
81/ V, 1, 3
ID
40296