Ernst Haeckel an Richard Hertwig, Garmisch-Partenkirchen, 8. August 1885
Garmisch (Partenkirchen)
8 Aug 1885.
Lieber Freund!
Für Ihren lieben Brief und Ihr freundliches Anerbieten, uns in München hülfreiche Hand zu bieten, danken wir Ihnen bestens. Leider konnten wir davon keinen Gebrauch machen, da wir wegen der übermäßigen Hitze unseren Reiseplan änderten und nur eine Nacht in München blieben. || Wir reisten sogleich weiter nach Murnau und Partenkirchen, wo wir bei schönstem Wetter die Alpen-Herrlichkeit genießen. Morgen wollen wir indeß weiter nach Tyrol. Die Kinder müssen der Schule halber schon am 22 in Jena zurück sein. Die Hauptsachen von München wollen wir ihnen auf der Rückreise (am 20. Und 21.) zeigen. || Leider werde ich Sie wohl dann in München nicht treffen. Um so sicherer rechne ich darauf, Sie im September in Jena zu sehen. Ich werde den größten Theil der Ferien dort arbeiten.
In Tyrol wollen wir hauptsächlich das Ober-Innthal (Achensee, Hohe Salve, Kufstein etc) besuchen.
Mit wiederholt herzlichem Danke und freundlichem Gruße
Ihr treuer
E. Haeckel